Filmvorführung: "Kein Job wie jeder andere." in Anwesenheit der Regisseurin

04nov19:00Filmvorführung: "Kein Job wie jeder andere." in Anwesenheit der Regisseurin

Veranstaltungsdetails

Ein Jahr lang recherchierte die Regisseurin zum Thema Prostitution. Sie sprach mit  ehemaligen Prostituierten und auch mit Frauen, die sagen, dass sie gerne diesen Job machen, mit Vertretern der Sexlobbyindustrie,  mit Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen  und mit  Sozialwissenschaftler:innen. Die Einblicke, die sie dabei erhielt, sind vielseitig und kontrovers und reichen von der Einschätzung der Prostitution  als eine normale Dienstleistung  bis zur Aussage, dass sie Gewalt gegen Frauen sei.

Die Städtegruppe von „TERRE DES  FEMMES“, der größten Frauenrechtsorganisation in Deutschland, zeigt ihren Film am Donnerstag, den 4.11.21 um 19h  in der Seminarturnhalle Stade.

In Deutschland hält sich hartnäckig der Mythos von der selbstbestimmten Prostituierten, die aus freier Entscheidung sexuelle Dienstleistungen anbietet. Der Dokumentarfilm von Nathalie Suthor zeigt deutlich, dass die meisten Frauen Zwangs – und Armutsprostituierte sind. Die liberalen Prostitutionsgesetze von 2002 und 2017, die eigentlich die Lage der Prostituierten verbessern sollten, haben ihr Ziel nicht erreicht. Im Gegenteil: Deutschland ist zum Bordell Europas geworden und zu einem der lukrativsten Länder für Menschenhandel und organisierte Kriminalität.
Aus diesem Grund hat sich im Landkreis Stade ein breit aufgestelltes Aktionsbündnis gebildet, das ca. ein Jahr lang von September 2021 bis Juli 2022 eine Kampagne plant mit dem Titel „RotlichtAus?!“ Das Aktionsbündnis will die Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisieren und Wege aus der Prostitution aufzeigen.
Mehr zur Kampagne im Internet unter :
 https://rotlichtaus-lk-stade.de/

Innerhalb dieser Kampagne wird deshalb nun der  Film von Nathalie Suthor gezeigt.

Es  kommen  Stimmen für Pro und Contra der deutschen Prostitutionsgesetze  zu Wort, u.a. die Traumatherapeutin Ingeborg Kraus. Sie sagt, dass die Legalität der Prostitution und die öffentliche Werbung  Männer geradezu  motiviere,  Sex zu kaufen. Auch Helmut Sporer, Kriminaloberrat a.D., beklagt, dass Männer in Freierforen Frauen z.B. nach Konfektionsgröße oder Haarfarbe einfach wie eine Ware bestellen  können,  sogar mit Rückgabegarantie.
Johanna Weber dagegen, die selbständig  ein Sexstudio betreibt, betrachtet Sexarbeit als eine ganz normale Dienstleistung wie Friseurin oder Schuhverkäuferin. Die ehemalige Prostituierte Sandra Norak weist nicht nur auf Gewalterfahrungen in der Prostitution hin, sondern auch auf eine  Frage, die sich einer ihrer sog. Freier gestellt hat:
„Soll ich mir nen Döner oder dich kaufen ?
Schweden ist das erste Land, das schon 1999 ein Verbot des Sexkaufs erlassen und damit einen Bewusstseinswandel in der Bevölkerung erreicht hat. Prostitution gilt als Gewalt gegen  Frauen und Angriff auf die Menschenwürde, nicht nur der Frau, sondern auch des Mannes.

Ist das Nordische Modell des Sexkaufverbots der richtige Weg oder die deutsche liberalisierte Regulierung?
Ist Prostitution wirklich ein Beruf wie jeder andere?
Warum geht Prostitution uns alle an?

Diskutieren Sie mit der Regisseurin Nathalie Suthor und mit uns von der Städtegruppe Stade  im Anschluss an den 45minütigen Film!
Die Veranstaltung wird von der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Stade Karina Holst unterstützt. Es gilt die 3-G-Regel. Der Eintritt ist frei, die Plätze sind begrenzt.

Eine Anmeldung ist erforderlich unter gleichstellung@stadt-stade.de

Bildquelle: privat

Zeit

(Donenrstag) 19:00

Location

Seminarturnhalle, Stade

Seminarstr. 7, 21682 Stade