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RotlichtAus?! Ein breites Bündnis im Landkreis Stade lädt ein.

Ab September 2021 startet eine Veranstaltungsreihe mit Informationen zur Prostitution in Deutschland.

Seit 20 Jahren ist die „Förderung der Prostitution“ in Deutschland nicht mehr strafbar und Prostitution gilt auch nicht mehr als sittenwidrig, sondern als ein Gewerbe wie viele andere. Nach einer Schätzung von verdi wurden im Jahr 2019 hier 14,5 Milliarden Euro pro Jahr umgesetzt, 1,2 Millionen Männer gingen deutschlandweit zu 400.000 Prostituierten (eine Schätzung der Städte und daher die vielleicht beste Näherung, ohne Dunkelziffer).

Die Prostituierten kommen am häufigsten aus Rumänien, Bulgarien und Ungarn, nur ca. 18 % aus Deutschland. Das Rotlicht-Milieu ist mitten in unserer Gesellschaft, auch im Landkreis Stade in Bordellen, Sexmobilen und Wohnungen direkt vor der Haustür angekommen. Dabei steht die überwiegende Mehrheit der Prostituierten unter Zwang.  

Die Gründe für diese Zwänge und was Prostitution für diese Frauen bedeutet, darüber will nun ein Aktionsbündnis (RotlichtAus?!) im gesamten Landkreis Stade mit Veranstaltungen und Aktionen ein Jahr lang aufklären und die Bürgerinnen und Bürger zu gemeinsamen Gesprächen anregen. „Wir wollen nicht missionieren, sondern sensibilisieren, mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen, auch mit Schulklassen, und darüber Haltungen entwickeln“, sagt Sonja Domröse vom Club Soroptimist international Stade, die vor zwei Jahren als damalige Präsidentin das Thema aufgriff. Zusammen mit ihren Clubschwestern ging sie auf unterschiedliche Gruppen zu.

Inzwischen ist daraus ein beachtliches Kampagnenteam von Soroptimist International Stade und Club Buxtehude, Terre des Femmes, Landfrauen Kreisverband Stade, pro familia, Frauenwerk Sprengel Stade bis zur AG der Gleichstellungsbeauftragten geworden. „Darüber hinaus unterstützen diese Kampagne alle Verwaltungsspitzen im Landkreis Stade, Inner Wheel Stade, der Verein Himmelblau in einem Bündnis, weitere Serviceclubs und Vereine werden von uns in den nächsten Monaten angesprochen „, berichtet Gleichstellungsbeauftragte Andrea Jülisch. Zusammen mit ihrer Kollegin Elena Knoop und einer Grafikerin hat sie sich um die Werbelinie mit dem Leitmotiv und den Websiteauftritt gekümmert. Postkarten mit Mythen und kritischen Fragen zur Prostitution werden überall verteilt und führen über einen QR-Code auch auf die Website https: //rotlichtaus-lk-stade.de. Hier werden alle Veranstaltungen und Informationen aktuell eingestellt, darunter Lesungen, Vorträge, Erfahrungsberichte Betroffener, Workshops, einen Fachtag, Filme und eine landkreisweite Plakataktion, beschreiben die Gleichstellungsbeauftragten Gabi Schnackenberg und Karina Holst.

Zur ersten Veranstaltung lädt der Soroptimist Club Stade am 15. September um 19.00 Uhr in die Seminarturnhalle ein zu dem Vortrag „Menschenhandel und Sexsklaverei-(Organisierte) Kriminalität im Rotlichtmilieu“ mit Manfred Paulus, Erster Kriminalhauptkommissar a.D., Anmeldung: praesidentin@si-stade.de , der Eintritt ist frei.

Das schreibt die Presse dazu

 

Tageblatt, Titel, 

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